Die Bilder haben sich vielen ins Gedächtnis eingebrannt: Als „Pianist in den Trümmern“ erlangte Aeham Ahmad während des Bürgerkriegs in Syrien 2014/2015 internationale Bekanntheit. Er stellte sein Klavier auf die Straßen zwischen die ausgebombten Häuser. Und er spielte im Flüchtlingslager Jarmuk.
Am Freitag, 28. März, ist der palästinensisch-syrische Pianist auf Einladung der katholischen Kirche Meschede-Bestwig und des Vereins Kultur Pur zu Gast in der Bestwiger Christkönigkirche. Als musikalischen Partner hat er den Olsberger Gitarristen Roland Ruh an seiner Seite. Gemeinsam werden die beiden auch improvisieren. Beginn ist um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, jedoch bitten die Veranstalter um eine Spende.
Aeham Ahmad wird nicht nur das Leid der Menschen und des Krieges zum Klingen bringen. Er wird auch aus seiner viel beachteten Autobiografie lesen. Und er will Hoffnung wecken. Sein inzwischen in viele Sprachen übersetztes Buch trägt den Titel: „Und die Vögel werden singen“. Der Autor berichtet darin von dem Schicksal der Menschen in Syrien, seiner dramatischen Flucht und der Ankunft in Deutschland, wo er seit zehn Jahren viel Warmherzigkeit erlebt. Noch 2015 erhielt er in Bonn den erstmals verliehenen Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion. 2016 konnten seine Frau und seine beiden Söhne nachziehen. Seitdem ist die Familie wieder vereint.
Aeham Ahmad sagt: „Es gibt viele Staaten, die viel näher an Syrien liegen als Deutschland. Aber alle kümmern sich nicht so um die syrischen Flüchtlinge, wie Deutschland das tut. Das ist großartig! Auch mich haben die Deutschen gerettet. Hätten sie nicht getan, was sie getan haben, wäre ich in Jarmuk gestorben – so wie mein Piano dort verbrannt wurde.“
Mit seinem Gesang und seiner Virtuosität versteht es Aeham Ahmad, die Herzen der Menschen zu berühren. Seine Musik lässt orientalische Volkslieder, westliche Klänge und Eigenkompositionen zusammenfließen. Dabei tritt der Pianist erstmals mit dem Gitarristen Roland Ruh an seiner Seite auf. „Insofern erwarten wir einen einmaligen, unvergesslichen Abend voller emotionaler Tiefe und musikalischer Magie“, sagt Gemeindereferentin Ursula Klauke.
Zugleich ist das Thema der Flüchtlinge aus Syrien durch die Diskussionen um Grenzschließungen und Rückführungen in das Bürgerkriegsland wieder hochaktuell. Das Konzert sehen der Pastoralverbund und Kultur Pur daher auch als guten Anlass, zwischen den hitzigen Debatten innezuhalten.
Christkönigkirche Bestwig
Beginn 19.30 Uhr
Eintritt frei, um eine freiwillige Spende wird gebeten