Das Kirchenjahr startet mit Geschäftigkeit und Fleiß
Für die hauptamtlichen Mitarbeitenden und für die gut 70.000 ehrenamtlich Engagierten im Erzbistum Paderborn sind der Advent und das Weihnachtsfest normalerweise eine besondere, aber auch eine intensive und arbeitsreiche Zeit. Misereor-Stände auf Weihnachtsmärkten wollen zum Beispiel bestückt und Krippen aufgebaut werden. Nach langer Zeit der Proben eilen Kirchenchöre und Posaunenbläser von einem Auftritt zum nächsten. Ministrantinnen und Ministranten üben sich in der Liturgie der weihnachtlichen Festgottesdienste und zuletzt warten 1.245 Kirchen und Kapellen im Erzbistum darauf, herausgeputzt zu werden. Das zur Vesper am Vorabend des ersten Adventssonntags beginnende Kirchenjahr startet mit Geschäftigkeit und Fleiß.
Intensive Vorbereitungen
Intensiv sind die Vorbereitungen im Hohen Dom zu Paderborn. „Der Dom ist nicht nur eine besonders große Kirche, auch die Erwartungshaltung der Menschen in Paderborn an ihren festlich geschmückten Dom sind sehr hoch“, sagt Monsignore Joachim Göbel, der als Dompropst an der Spitze des Metropolitankapitels am Hohen Dom zu Paderborn steht.
Das Weihnachtsfest hat deshalb Auswirkungen auf die gesamte Jahresplanung. Die Unterhaltsmaßnahmen sind so terminiert, dass die Bauarbeiten soweit möglich schon vor dem ersten Advent abgeschlossen sind oder zumindest pausieren können. In der Weihnachtszeit soll kein Baugerüst das festliche Bild verunzieren, kein herumliegendes Elektrokabel darf die Stimmung trüben. Davon, dass die Baustellen sauber abgeräumt sind, überzeugt sich Monsignore Joachim Göbel gern persönlich auf Rundgängen.
Kombination aus Tradition und Moderne
Besonders gut gefällt es ihm, dass im Hohen Dom das Weihnachtsfest als Kombination aus Tradition und Moderne gefeiert wird. „Das macht schon die Lichtsituation des Kalenderbilds deutlich“, erklärt der Dompropst. Neben der Vorhalle des Paradiesportals steht ein traditioneller Weihnachtsbaum, das ehrwürdige Portal ist in einladendes Licht getaucht. Moderne Zutat ist das LED-Licht, das die Spitze des imposanten romanischen Westturms in festliche Farben taucht. Vor allem die blaue Beleuchtung hat es Joachim Göbel angetan: „Das tiefe Blau wirkt sehr festlich, außerdem ist Blau die Farbe der Gottesmutter Maria, der Hauptpatronin des Domes, der zu Weihnachten eine besondere Rolle zukommt.“ Vom Farbenspiel musste Göbel im Übrigen erst überzeugt werden: „Ich hatte anfangs den Einwand, dass bei einem zu starken Farbwechsel so etwas wie Kirmesatmosphäre entsteht. Meine Befürchtung war zum Glück unbegründet, die Beleuchtung ist gut gelungen.“
Eine Verbindung von Tradition und Moderne ist für Dompropst Göbel auch beim Dom selbst zu erkennen. Der Baukörper ist während der Romanik und der Gotik entstanden, aber immer wieder mussten Kriegsschäden behoben und brüchig gewordene Steine ausgetauscht werden. Auch bei der Bedachung, bei den Glocken des Geläuts, bei Heizung und Haustechnik kommt es ständig zu Veränderungen, steht Alt neben Neu, Moderne neben Tradition. Dompropst Joachim Göbel: „Ebenso wie wir den Dom immer wieder erneuern und in seiner Bausubstanz festigen, gilt es, den Glauben zu festigen und zu erneuern. Das Weihnachtsfest ist eine wunderbare Gelegenheit dafür. Und deshalb richten wir alle Jahre wieder unseren Dom für alle Gläubigen festlich und schön her. Frohe Weihnachten und ein gesegnetes Neues Jahr!“