Paderborn (pdp). Die Krypta des Paderborner Domes wird saniert und neu gestaltet und ist deshalb ab dem 10. Januar 2022 voraussichtlich bis Libori 2023 nicht mehr zugänglich. Dompropst Monsignore Joachim Göbel bedauert zwar, dass die Dom-Krypta vorübergehend nicht zu nutzen ist, doch sieht er zugleich das Ziel der Neugestaltung, denn der Raum wird neu erschlossen: „Die Krypta des Paderborner Domes ist die ‚Herzkammer des Erzbistums‘, da im Altar der Dom-Krypta in einem Ebenholzschrein die Reliquien des heiligen Liborius, dem Schutzpatron des Hohen Domes, des Erzbistums und der Stadt Paderborn ruhen. Zudem ist die Domkrypta die letzte Ruhestätte der Paderborner Erzbischöfe sowie für zahlreiche Menschen ein Ort der Andacht und des Gebets.“ Für die geplanten Sanierungs- und Neugestaltungsarbeiten der Dom-Krypta sind Mittel in Höhe von 2,5 Millionen Euro eingeplant.
Durch die Neugestaltung wird die Krypta des Hohen Domes nicht nur für Gläubige, sondern auch für nicht kirchengebundene Besucher als besonderer Raum neu zugänglich: Einerseits durch die Realisierung eines stufenlosen Zugangs, aber vor allem dadurch, dass die Präsenz des heiligen Liborius in der Krypta hervorgehoben wird und so seine zentrale Bedeutung für das Erzbistum zum Ausdruck kommt. Darüber hinaus umfasst die Krypta-Neugestaltung die Überplanung der Krypta-Orgel, des Bodenbelags und der Beleuchtung.
Der vom Architekturbüro Brückner & Brückner aus Tirschenreuth verantwortete Entwurf sieht eine besondere Verehrung des Bistumspatrons Liborius auf gleich zweifache Weise vor: Einerseits im Eingangsbereich der Krypta, denn hier werden die Besucher der Krypta durch eine lebensgroße Liborius-Skulptur begrüßt, und zudem durch einen neuen bergenden, steinernen Altar. Perspektivisch angeordnete Stäbe schaffen einen besonderen Raum für Betende. Architektin Stefanie Kroll und Architekt Karsten Stahl vom Bereich Bauen des Erzbischöflichen Generalvikariats berichten, dass der neue Bodenbelag aus Trosselfelser Kalkstein ein „erzählender Boden“ werden soll: Durch eingearbeitete Metallbänder und farblich variierende Kalksteinelemente wird der Grundriss der ehemaligen Meinwerk-Krypta dargestellt.
Vorfreude auf die neue Krypta
„Wir sind sehr dankbar für die innovative und kreative Planung der Architekten. Wir wünschen uns, dass alle Maßnahmen der Sanierung und Neugestaltung gut verlaufen. Nicht nur das Paderborner Metropolitankapitel, vielmehr alle Besucher der Paderborner Bischofskirche dürfen sich auf die ‚neue Krypta‘ und damit die wiederbelebte Herzkammer des Erzbistums Paderborn freuen“, unterstreicht Dompropst Göbel. „Die Vorfreude auf die Einweihung und Wiedereröffnung der Dom-Krypta vor dem Libori-Fest 2023 darf zurecht sehr groß sein!“
Die Form der Paderborner Dom-Krypta geht im Wesentlichen auf das Jahr 1100 zurück. Seitdem gab es immer wieder Phasen mit zum Teil deutlichen baulichen Eingriffen und Veränderungen. Die letzte Renovierung der Dom-Krypta liegt mittlerweile 40 Jahre zurück.